Die Weißtanne (Abies alba)
Baum des Jahres 2004
Die Weiß-Tanne (Abies alba) oder Weißtanne ist eine europäische Nadelbaumart aus der Gattung Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Der Name leitet sich von der im Vergleich zur Gemeinen Fichte (Picea abies) auffallend hellgrauen Borke ab. Weitere deutsche Trivialnamen wie Edeltanne und Silbertanne sind irreführend, da auch die in Nordamerika heimische Edel-Tanne (Abies procera) so bezeichnet wird.
Wegen verschiedener ökologischer und ökonomischer Einflüsse hat der Bestand an Weiß-Tannen in den letzten 200 Jahren stark abgenommen. Zu den ökologischen Einflüssen gehörten der Befall durch eingeschleppte Schädlinge wie der Weißtannentrieblaus (Dreyfusia nordmannianae) sowie Schälschäden durch Rotwild und Verbissschäden durch Rot- und Rehwild. Zu den ökonomischen Einflüssen zählten die Kahlschlagwirtschaft, die Übernutzung sowie die Bevorzugung der Fichte im Waldbau.
Die Art kann ein Höchstalter von 500 bis 600 Jahren erreichen. Sie gilt als die schadstoffempfindlichste einheimische Baumart und wird von einer Vielzahl von Schädlingen befallen. Sie reagiert vor allem empfindlich auf eine Belastung mit Schwefeldioxid, welche aber seit der in den 1980er Jahren eingeführten Rauchgasentschwefelung für Großfeueranlagen nur noch in geringer Luftkonzentration vorkommt. Gegenüber dem Standort ist sie relativ anspruchslos und verträgt in der Jugend auch länger andauernde Unterdrückung ohne Wachstumseinbußen.
Das Holz der Weiß-Tanne ähnelt dem der Gemeinen Fichte, ist aber resistenter gegenüber Feuchtigkeit und wird deshalb häufig im Erd- und Wasserbau genutzt. Außerdem fand die Art Verwendung in der Volksmedizin. Die Weiß-Tanne war im Jahr 2004 Baum des Jahres in Deutschland sowie 2015 in Österreich.
Tannenzapfen und Borke der Weißtanne
zurück zur Übersicht