Der Wildapfel (Malus sylvestris)


Baum des Jahres 2013



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Der Holzapfel ist ein sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 10 m erreicht; überwiegend wächst er jedoch als großer Strauch mit Wuchshöhen von 3 bis 5 m. Die Krone ist dicht; die Äste und Zweige weisen mehr oder minder verdornende Kurztriebe auf. Die Rinde ist eine graubraune, längsrissige Schuppenborke. Die Knospen sind wollig. Die nur ganz schwach behaarten bis fast kahlen Laubblätter sind ei-rundlich, kerbig gesägt und 4 bis 8 cm lang. Im April bis Mai erscheinen die rosa-weißen Blüten auf kahlen Blütenstielen. Die kugeligen Früchte sind gelbgrün mit roter Backe, haben nur einen Durchmesser von 2 bis 4 cm, sind herbsauer und holzig.

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Holzapfels ist wohl Europa bis Vorderasien, wobei die Süd- und Ostgrenze des Verbreitungsgebietes nicht sicher bestimmbar ist. Als Hauptverbreitungsgebiet gelten die Tieflandgebiete Mitteleuropas. In den Alpen kommt der Holzapfel bis zu einer Höhe von 1100 m NN vor. Er ist eine licht- und wärmeliebende Sorte, die besonnte und freie Bodenflächen zum Keimen braucht. Der Holzapfel wächst zerstreut in Auenwäldern, auf Steinriegeln, in Hecken und im Gebüsch, auf frischem, nährstoff- und basenreichem, meist tiefgründigem Lehm- und Steinboden in humid milder Klimalage. Nach Ellenberg ist er eine Halblichtpflanze, ein Frischezeiger, ein Schwachsäure- und Schwachbasezeiger, auf mäßig stickstoffreichen Standorten wachsend und eine Klassencharakterart der Sommerlaubwälder und -gebüsche (Querco-Fagetea).

Mit der Auflichtung der Wälder durch die Viehwirtschaft seit dem Jungsteinzeit nahm der Holzapfel in Mitteleuropa zu wie Untersuchungen bei Ausgrabungen und Pollendiagrammen zeigten. Die Landschaft war großflächig eher ein Hutewald. Wegen seiner hohen Regerationskraft. Bildung von Stockausschlägen aus der Stammbasis, der Neigung sich aus Wurzelschösslingen zu verjüngen und der spitzen dornenartige Kurzsprosse kam der Holzapfel gut mit Viehverbiss klar. Das Vieh verbreitete zudem Samenkerne, indem es Früchte fraß und durch den Dung über verteilte. Zudem wirkte sich der Weg der Kerne über den Verdauungstrakt keimfördert aus. Der Samen befand sich im zersetzenden und nährstoffreichen Dung. Die Bereiche mit Dunghaufen wurden auch längere Zeit nicht vom Vieh beweidet und schützten so die Keimlinge. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts kam es zur Auflösung der Waldhude und so entfiel der ständige Verteilung von Samenkernen durch den Dung. Der Deckungsgrad der Vegetation wurde seit den 1960er Jahren allgemein dichter und verschlechterte die Bedingungen für Holzäpfel immer mehr, da Holzäpfel in der Keimphase und Jugendphase einen sich schnell erwärmenden Boden und ein konkurrenzarmes Umfeld brauchen.

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Blüten und die Früchte Des Wildapfels


Weiterführende Informationen gibt es bei der offiziellen Webseite der Stiftung Bäume des Jahres und natürlich bei Wikipedia


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