Wegen der anstehenden Deichsanierung wäre die alte Reitstegschließ von 1883 abgerissen worden. Der Freundeskreis hat daher beschlossen, diese zu retten an anderer Stelle wieder aufzubauen.
Hier der Text des BNN-Artikels:
Linkenheim-Hochstetten. Rätselraten
um das, was derzeit neben dem Kleintierzuchtverein am Reitäckerweg in
Linkenheim-Hochstetten entsteht, gibt
es eher bei Auswärtigen. Bei Einheimischen hat sich rumgesprochen, dass der
harte Kern des Freundeskreises Heimatgeschichte die Reitstegschleuse örtlich
versetzt neu errichtet. Ende Juli soll sie
stehen, schätzt der Vereinsvorsitzende
Günter Johs. Wie sie dann aber tatsächlich aussehen wird und was eigentlich
der ideelle Sinn dahinter ist, können
sich nur tiefer Eingeweihte oder jene
vorstellen, die früher am Rheindamm
knapp jenseits der Gemarkungsgrenze
zu Leopoldshafen flanierten.
Denn dort stand das Bauwerk aus massiven Natursteinen und Stahlträgern
mit eingemeißeltem Baujahr 1883. Bis
1925 diente die Schleuse zur Entwässerung als Durchlass des ,,Toten Rhein“.
Mit dem Bau des Pumpwerks verlor sie
ihre Funktion, blieb aber im Gegensatz
zu den meisten vergleichbaren alten
Schleusen erhalten. Erst mit der Rheindammertüchtigung im Abschnitt musste
sie im September 2017 weichen.
In Abstimmung mit der Nachbargemeinde machten sich dann die Heimat-
geschichtler aus Linkenheirn-Hochstetten daran, das rare historische Sch1eusenrelikt zu bewahren, abzutragen und
seine Bausteine an seinen neuen Standort zu schaffen. Die Gemeinde stellte das
Grundstück zur Verfügung, das von der
Lage am Ortsrand im Tiefgestade her
passte, resümiert Altbürgermeister Johs.
Auch vom Namen her, ergänzt er mit
Hinweis auf "Reit“, was auf "Roden“
zurückgehe. Außerdem erhöhe der Bau
im Graben direkt an der ungesicherten
Straße ohne Geländer die Verkehrssicherheit.‘
Nach der Winterpause Wurde zuerst
das Fundament gelegt. Jetzt machten
sich Johs, Manfred Becker, Helmut
Stampfer, Frank Hauler und Herbert
Reinacher beim neuerlichen Arbeitseinsatz an die erste von vier Lagen aus 800
Kilogramm bis 1,2. Tonnen schweren
Steinblöcken. Da sich deren Nummerierung witterungsbedingt seit Spätjahr
verwaschen hat, braucht es dafür nicht
nur Muskelkraft, sondern auch Kreativität. Mit dabei im ehrenamtlichen Wirken war wieder der Unternehmer Kai
Sauer, der per Kranwagen die Blöcke
von der Straße nebst schweren Metallschaltafeln in die Tiefe hievte.
Unterstützt wird das Projekt zudem
von der Sparkassenstiftung. Prinzipiell
fügt es sich außerdem in das laufende
Landkreisprojekt ein, bei dem regionale
Kleindenkmaler erfasst 'und als geschichtlich bedeutsame Zeugnisse gewürdigt werden. So geht man bei dem
als Verein ,,Heimathaus Zehntscheuer“
eingetragenen Freundeskreis davon aus,
dass sich der tiefere Sinn des sehr
aufwendigen Projekts_ auch gewissen
Zweiflern erschließen Wird, wenn sie die
fertige Schleuse erst vor Augen haben.
Angedacht ist eine Beleuchtung, urn das
noch Wirkungsvoller zu betonen. ‘
|