Die Faltterulme (Ulmus laevis)


Baum des Jahres 2019



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Die Flatterulme (Ulmus laevis), auch Flatterrüster genannt, ist ein Großbaum aus der Gattung der Ulmen (Ulmus) und gehört in die Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae). Die Flatterulmen sind leicht an ihren asymmetrischen Blättern zu erkennen. Sie werden bis 35 Meter hoch und sind sommergrün. Entgegen einer verbreiteten Auffassung kreuzt sich die Flatterulme nicht mit anderen Ulmenarten wie Feld- oder Bergulme. Die Blütenknospen der Flatterulme sind breit und kegelförmig — entgegen den mehr runden Knospen der Feld- und Bergulme. Die Laubknospen sind zweifarbig und schlank kegelförmig. Die Knospenschuppen sind hell- bis rotbraun und verfügen über einen dunklen Rand. Die Borke ist auch schon bei jungen Bäumen rau mit abblätternden Schuppen.

Die Flatterulme kommt vor allem in Auwäldern und auf Grundwasserböden vor. Hauptverbreitungsgebiet ist das kontinentalere Osteuropa, in Deutschland vorwiegend in den östlichen Bundesländern (Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern) sowie im südlichen Oberrheingraben.[3] Sie verträgt Überflutungen von mehr als 100 Tagen im Jahr. Eine Anpassung auf diese besonderen Bodenverhältnisse stellen Brettwurzeln dar, die sie ausbilden kann. Diese speziellen Wurzeln sind bei einheimischen Baumarten eine Seltenheit. Die Flatterulme ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands Alno-Ulmion und kommt besonders oft im Pruno-Fraxinetum vor.

Vom Ulmensterben ist die Flatterulme deutlich weniger betroffen als andere Ulmen. Der Große Ulmensplintkäfer (Scolytus scolytus) und der Kleine Ulmensplintkäfer (Scolytus multistriatus), die die hauptsächlichen Überträger des Ulmensterbens sind, fliegen die Flatterulme aufgrund von Rindeninhaltsstoffen seltener an. Gegen den Schlauchpilz Ophiostoma novo-ulmi verfügt sie über unvollständige Resistenzmechanismen.

Unter dem Aspekt des Artenschutzes kommt der Flatterulme eine besondere Bedeutung zu. Sie stellt für bestimmte Arten, so für den Ulmenblattfloh (Psylla ulmi), den einzigen Lebensraum dar.

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Blüten und die Früchte der Flatterulme


Weiterführende Informationen gibt es bei der offiziellen Webseite der Stiftung Bäume des Jahres und natürlich bei Wikipedia


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