
Satirische Gedanken eines Heimathäuslers zur Halbzeit 2023
Eine weitere positive Nachricht: Die Renten steigen gleich um 4,39 %. Damit wird sicher die geringfügige Inflationsrate bei weitem übertroffen. Sollten danach doch einige armutsbedrohte Rentner jetzt Steuern bezahlen müssen, könnten sie ja ihren Urlaub statt mit dem Flugzeug auch mit ihrem SUV tätigen. Da bleibt sicher noch genügend übrig, um den Enkeln zum Geburtstag und zu Weihnachten ein neues, sündhaft teures Smartphone zu schenken. Und jetzt noch eine weitere, positive Nachricht: Demnächst ist Cannabis in allen Apotheken und Tankstellen erhältlich. Eine lange Fahrt zu den Coffee-Shops in den Niederlanden ist nicht mehr erforderlich. Man darf im eigenen sogar Garten neben Tomaten auch Cannabis-Pflanzen anbauen. Wenn das nicht positiv ist? Und weiter geht’s mit den positiven Nachrichten: Die Karlsruher Straße zwischen der Heussstraße und der Grenzstraße musste nach einem schweren Unfall aus dem Programm der internationalen europäischen Rennstrecken herausgenommen werden. Stattdessen wurde als neue Rennstrecke die Straße zum Recycling-Platz vorgeschlagen. Für die nächsten Tage hat sich bereits ein gewisser Herr Ecclestone angemeldet, um mit unserem Bürgermeister die Details zu besprechen. Und noch eine positive Nachricht: Bei den unverständlicherweise völlig falschen 30-km Verkehrsschildern in der Gemeinde hat der Bauhof zugesagt, die fehlende Null noch aufzumalen, und das mit vorhandener Farbe aus den Beständen. Sparsamer kann ja eine Gemeinde nicht wirtschaften! Sensationell positiv! Und noch eine weitere sensationelle Nachricht aus der Gemeinde: Am vorletzten Mittwoch war die Öffnungszeit am Recyclingplatz bereits um 2 Minuten vorbei, als sich noch 3 mit Abfällen beladene Fahrzeuge vor dem Tor befanden. Und man mag es nicht glauben, der Mitarbeiter des Recyclingplatzes ließ die Fahrzeuge einfach durch. Ich betone, obwohl die Öffnungszeit schon deutlich überschritten war. Diesen einmaligen Vorfall muss man einfach als sensationell positiv sehen. Nun schon zur letzten positiven Nachricht fürs erste Halbjahr: Unser Bundesverkehrsminister Wissing hat in Erwägung gezogen, auch für Radfahrer Verkehrsregeln einzuführen. Sollte auch FDP-Chef Linder dem zustimmen, was allerdings Experten nicht für wahrscheinlich halten, könnte die Gesetzesvorlage bereits in der nächsten Legislaturperiode im Bundestag, also Ende 2025, zur Abstimmung gelangen. Bis dahin bleibt Alles beim Alten und jeder Radfahrer kann so fahren, wie er möchte. Aber da ich selbst ab und zu mit dem Fahrrad fahre, bin ich mir jetzt doch nicht mehr ganz sicher, ob das wirklich eine positive Nachricht ist.
Wolfgang Kolb, im Mai 2023
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Wir haben und beworben!Der BGV (Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband) feiert 2023 seinen 100. Geburtstag. Im Jubiläumsjahr weitet der BGV seine Unterstützung auf alle gemeinnützigen Vereine in Baden aus. „Unser Jubiläum ist für uns ein Moment, an dem wir die ganze Region mit einer besonderen Förderung stärken möchten“, sagt Prof. Edgar Bohn, Vorstandsvorsitzender des BGV. „Die Aktion 100 Jahre – 100 Vereine ist für uns ein wichtiges Zeichen zur Stärkung des Ehrenamts hier in unserem Geschäftsgebiet.“ So etwas lassen wir und natürlich nicht zwei mal sagen und haben sogleich unsere Bewerbung eingereicht: Ab dem 20.06.2023 können Sie dort auch Ihre Stimme für uns abgeben! |
Und plötzlich war es weg:Das "Weißes Haus" auf der Insel Rott![]() Das Rheinhäuschen auf einer historiche Aufnahme Verdutzt stehen derzeit etliche Besucher am Rheinufer auf der Insel Rott: Irgendetwas ist doch anders als sonst. Wehmütig erkennen sie: es fehlt das Rheinhäuschen. Am Hochstetter Rheinufer klafft eine Lücke: das weiße Strommeisterhaus wurde abgerissen. Damit ging der Insel Rott ein symbolträchtiges Gebäude verloren; und der Rheinschifffahrt ein Orientierungspunkt. Bei den Schiffern auf dem Rhein wurde "unser" Rheinhäuschen das "Weiße Haus" genannt. So wie ein jeder Kapitän, der den Mäuseturm passiert, weiß, dass er bei Bingen ist, wusste jeder Schiffer, der das sogenannte "Weiße Haus" passierte, dass er sich auf Höhe Rheinkilometer 375,9 bei Hochstetten befindet. Vereinzelt legten gar bis in die 1970/80-er Jahre noch Rheinschiffe an machten für eine Nacht Pause. Auch manch Erholungssuchender vermisst ein liebgewonnenes Plätzchen. Zwar entschädigen die mittlerweile durch die Gemeinde zahlreich angebrachten Bänke den Sitzverlust auf den Treppenstufen vor dem Häuschen, jedoch können diese nicht die wohltuende Wärme im Frühjahr und im Herbst auf der Treppe und der metallenen Tür als Rückenlehne wiedergeben. Mit dem Rheinhäuschen ging leider auch ein Stück Heimatgeschichte verloren. Das Baujahr unseres Häuschens ließ sich nicht mehr eruieren. Solche "Strommeisterhäuschen" standen in früheren Zeiten in größerer Anzahl entlang des Rheins. ![]() Das Rheinhäuschen von der Pfalz aus gesehen Einerseits dienten sie als Materiallager und Geräteraum, andererseits beinhalteten sie auch einen meist mit einem sogenannten Kanonenofen ausgestatteten Aufenthaltsraum zum Aufwärmen der Arbeiter bei frostigen Temperaturen. Die heutigen Arbeitsabläufe sind jedoch andere. Die zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter benötigen solche Objekte nicht mehr und vernachlässigen die Wartung. So litt auch unser in die Jahre gekommenes Rheinhäuschen unter Bauschäden, Durchfeuchtung infolge der Hochwasserereignisse mit nachfolgender Schimmelbildung. Abgewirtschaftet und ohne sinnvolle Nutzung lohnt sich der weitere Unterhalt mit den entstehenden Kosten für die Behörde nicht mehr. Die Gebäude werden entfernt. ![]() Das Häuschen hat uns lange begleitet. Schon Raddampfer waren dort zu Besuch! Zur Namensableitung "Weißes Haus": die Buhnenplatten und Einhundertmetersteine entlang des Rheinufers werden in gewissen Zeitabständen immer wieder weiß nachgestrichen, da strich man das Häuschen selbstverständlich mit der gleichen Farbe. (Von Klaus König - basierend und weiterführend auf Aufzeichnungen von Fritz Wagner). Wir vom Verein "Heimathaus Zehntscheuer" werden "unser Rheinhäuschen" zumindest in die Rubrik der abgegangenen "Kleindenkmale" auf der Gemarkung Linkenheim-Hochstetten aufnehmen und ihm dort einen bleibenden Platz zuweisen. |
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Bauernkalender gesucht!Früher wurde auf den Dörfern oftmals landwirtschaftliche Begebenheiten in Bauernkalendern eingetragen. Zum Beispiel Pflanztage, Geburten von Kälbern oder Begebenheiten beim Tabakanbau. Auf den Monatsdeckblättern waren neben Bauernregeln auch die Namenstage, der Mondlauf, die "mutmaßliche Witterung", Sonnen- und Mondauf- und untergänge, sowie die Tageslänge verzeichnet. Unsere Beispiele aus den Nachbargemeinden haben wir vom Stafforter Heimatforscher W. Süß. ![]() Leider haben wir Derartiges aus Li-Ho noch nicht entdeckt. Wenn Sie also noch so einen Bauernkalender zu Hause haben, würde wir diesen gerne einsehen und für das Medienarchiv einscannen. So können Sie uns kontaktieren:
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Eine Ausflugsidee für den Sonntagsspaziergang:
Der Fritz-Wagner-BaumwegVom Sängerheim in Hochstettten, durch das Tiefgestade bis kurz vor der Kartbahn führt der Baumweg. Seit Jahren pflanzt Dr. Fritz Wagner jährlich einen neuen Baum im Hochstetter Tiefgestade. Seine Idee hier ein Stück Naturkunde anfassbar zu machen ist nun realisiert. Entlang des Baumweges sind Informationstafeln und Bänke an den entsprechenden Punkten aufgestellt und laden zu einem interessanten Spaziergang für Jung + Alt ein. Am 19.09.2015 wurde der "Fritz-Wagner-Weg" im Beisein des ehemaligen und des amtierenden Bürgermeisters, verschiedener Gemeinderäte und interessiertem Publikum feierlich eröffnet und "erwandert".
Hier gibt es Bilder vom Eröffnungstag.
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Vortrag von Manfred KönigZur Schulhausbaugeschichte in HochstettenWann in Hochstetten zum ersten Mal „Schule gehalten“ wurde, weiß man heute nicht mehr. Es wird vermutlich auch ein Geheimnis bleiben. Was uns aus den Anfängen überliefert ist, hat Manfred König im Jahr 2008 für einem interesanten Vortrag zusammengetragen. |
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Immer noch erhältlich:Ortsfamilienbuch LinkenheimNach mehr als sieben Jahren Arbeit haben Kurt Joß und Manfred Becker ein umfassendes Nachschlagewerk über die Linkenheimer Familien erstellt. Auf über 1200 Seiten sind die Eintragungen der Kirchenbücher ab 1591 und der Standesamtsbücher ab 1870 ausgewertet und werden von der Gemeinde als Buch herausgegeben. Herkunft, Verwandtschaften innerhalb des Ortes wie auch nach anderen Ortschaften, vor allem nach Hochstetten, können darin nachgeschlagen und zur Erstellung eines Stammbaumes verwendet werden. Hier finden Sie eine Galerie mit Bildern von der Buchvorstellung Das Buch hat 1270 Seiten und kostet 30,- Euro. Es ist im Bürgerbüro erhältlich.
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Zehntscheuern in unseren DörfernNur wenige sind im Landkreis noch erhalten. Sie sind Symbole für eine jahrhundertelange Abhängigkeit und Untertanenschaft der Bewohner. Die Zehntscheuer in Linkenheim wurde 1730 errichtet, 1809 erweitert und war bis 1837 in bestimmungsgemäßem Betrieb. Unter Großherzog Leopold wurde in diesem Jahr die Zehntpflicht abgelöst und die Zehntscheuer verlor ihre ursprüngliche Bedeutung. Sie war in der Folgezeit abwechselnd in Gemeinde- und Privatbesitz. Heute ist der ältere Teil, Karlsruher Straße 8, in Privatbesitz, der Erweiterungsteil, Karlsruher Straße 6, ist wieder im Besitz der Gemeinde Linkenheim-Hochstetten. In Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung und dem Freundeskreis Heimatgeschichte Linkenheim-Hochstetten entand von 2005 bis 2012 ein "Haus der Gemeinde" = das Heimathaus Zehtscheuer. Danach wurde sie von der Gemeinde und der evangelischen Kirchengemeinde genutzt bis zu ihrem Abbruch im Jahr 1900. An der Stelle, wo die Zehntscheuer einst stand, befindet sich heute das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde. Manfred König |